Als Hautarzt erlebe ich es täglich: Viele Patienten kommen mit der Frage, ob ein Muttermal oder ein Pigmentfleck gefährlich sein könnte. Oft höre ich den Satz: „Das sieht doch ganz harmlos aus.“ – und genau hier liegt die Gefahr.
Nicht jedes bösartige Mal sieht auffällig aus
Hautkrebs, insbesondere das maligne Melanom, kann im Frühstadium unscheinbar wirken. Manche Veränderungen sind winzig, haben gleichmäßige Ränder und keine auffällige Farbe – und sind trotzdem hochgefährlich.
Das bloße Auge kann hier schnell täuschen. Selbst geübte Laien können ohne spezielle Untersuchung nicht sicher erkennen, ob ein Fleck gutartig oder bösartig ist.
Das Dermatoskop – der Blick unter die Hautoberfläche
In meiner Praxis nutze ich das Dermatoskop, ein spezielles Auflichtmikroskop, das die Hautstruktur stark vergrößert und durchleuchtet. Damit werden feine Pigmentmuster, Farbverteilungen und Gefäßstrukturen sichtbar, die mit dem bloßen Auge verborgen bleiben.
Nur mit dieser Technik kann eine fundierte Einschätzung erfolgen – und oft zeigt sich erst unter dem Dermatoskop, ob ein vermeintlich harmloser Fleck tatsächlich eine Frühform von Hautkrebs ist.
Warum regelmäßige Kontrollen so wichtig sind
- Früherkennung rettet Leben – Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen.
- Vergleich über die Zeit – Durch regelmäßige Aufnahmen und Dokumentationen lassen sich kleinste Veränderungen feststellen.
- Individuelles Risiko – Helle Haut, viele Muttermale oder familiäre Vorbelastung erhöhen das Risiko und machen engmaschige Kontrollen sinnvoll.
Mein Rat als Hautarzt
Warten Sie nicht, bis sich ein Fleck deutlich verändert. Vereinbaren Sie regelmäßig eine professionelle Hautkrebsvorsorge – idealerweise einmal pro Jahr. Vertrauen Sie nicht allein auf Ihr Gefühl oder auf Smartphone-Apps, sondern setzen Sie auf die Präzision moderner Dermatoskopie.