Krankhafte Narben: Arten und Behandlungsmöglichkeiten

 Narben

Wird die Haut verletzt, entsteht eine Narbe. Manche sind klein, weil wir uns nur in den Finger geschnitten haben. Andere wiederum entstehen infolge eines Unfalls, einer Operation oder einer Verbrennung. Diese sind oft grösser und können zu Problemen führen. Dann ist auch die Rede von krankhaften Narben, sogenannten Keloiden.

Sobald die Hautbarriere verletzt wird, löst der Körper Heilungsprozesse aus. Der Organismus bildet Zellen, um den Schutzmantel Haut schnellstmöglich wieder herzustellen. Er verhindert, dass Krankheitserreger über die Wunden in den Körper gelangen. Die Verletzung wächst dabei von den Wundrändern in Richtung Mitte wieder zusammen. Anfangs ist das neue Gewebe noch zart und instabil. Nach und nach entsteht an der verletzten Stelle Kollagen, welches für Stabilität sorgt. Es entsteht eine Narbe.

Wie unterscheidet sich Narbengewebe von der restlichen Haut?

Um Wunden zu verschliessen, muss das neue Gewebe stabil und widerstandsfähig sein. Daher fühlt sich Narbengewebe immer härter an, ist unelastischer und hat meist auch eine andere Farbe als die umliegende Haut. Je nachdem, wie gross die Narbe ist und wie viel Druck auf ihr lastet, kann es zu Beschwerden kommen. Manche Narben spannen, andere schmerzen oder jucken. Es kann auch passieren, dass sie verantwortlich für Bewegungseinschränkungen sind. Besonders im Gesicht oder den Händen sind Narben für jedermann sichtbar. Dies schränkt oft die Lebensqualität der Betroffenen ein.

Warum sind bei einigen Menschen Narben stärker ausgeprägt als bei anderen?

Daran ist die individuelle Veranlagung schuld. Manche Menschen bilden schon bei den kleinsten Verletzungen stark ausgeprägte Narben, bei anderen bleibt selbst nach einer Operation nur eine flache, helle Narbe zurück.

Welche Narben-Arten gibt es?

Es gibt unterschiedlichen Formen von Narben, aber auch Kombinationen:

  • Fibröse Narben: Sie werden auch physiologische Narben genannt. Sie sind weich und ebenmässig und meist genauso elastisch wie die normale Haut. Man erkennt sie oft daran, dass sie etwas heller sind. Sie fallen aber kaum auf und verursachen keine Beschwerden.
  • Sklerotische Narben: Bei einigen Narben bildet der Körper vermehrt Kollagen unter der Haut. Das sorgt dafür, dass sich das Narbengewebe zusammenzieht und an der Oberfläche hart erscheint. Daher heissen diese auch Schrumpfnarben. Sie entstehen infolge von Verbrennungen, Entzündungen und tiefen Weichteilverletzungen. Befinden sie sich an Gelenken, können sie spannen. Manchmal entstehen auch Spannungsschmerzen.
  • Hypertrophe Narben: Bei überstehenden Narben bildet der Körper beim Wundheilungsprozess zu viel Bindegewebe. Es entsteht eine rötliche, wulstige Narbe. Sie entstehen, wenn mechanische Reize auf die Wunde einwirken, eine Allergie gegen das Naht- oder Verbandsmaterial besteht oder eine Infektion vorherrschte. Oft bleibt ein Druckschmerz zurück und die Narben jucken.
  • Keloide: Keloide ähneln grundsätzlich einmal der Struktur von hypertrophen Narben, sind aber viel extremer, da das Gewebe immer weiterwächst. Daher müssen die rötlichen und knotigen Wucherungen auch medizinisch behandelt werden. Häufig juckt die Narbe und reagiert empfindlich auf Druck.
  • Atrophe Narben: Bei eingesunkenen Narben entsteht quasi eine Delle im Narbengewebe. In diesem Fall bildet der Körper zu wenig Bindegewebe während des Wundheilungsprozesses. Akne-Narben, aber auch solche, die infolge von Windpocken und kleineren Platzwunden entstehen, sind oft atrophe Narben – genau wie Dehnungs- bzw. Schwangerschaftsstreifen.

Wann muss eine Narbe behandelt werden?

Das kommt darauf an, ob die Narbe Beschwerden wie Schmerzen verursacht oder Betroffene sie als störend empfinden. Das sind oft individuelle Entscheidungen und hängt auch davon ab, an welcher Stelle des Körpers sich die Narbe befindet. Narben im Gesicht oder an Gelenken werden häufiger als störend empfunden. Narben, die schon seit vielen Jahren oder gar seit der Kindheit vorhanden sind, gehören für viele Menschen zu ihrem Körper. Aber auch diese können auf Wunsch entfernt werden.

Keloide Narben hingegen sollten auf jeden Fall behandelt werden, da Dermatologen die Gewebswucherung stoppen müssen.

Welche Narben-Behandlungen gibt es?

  • Laserbehandlung: Wir in der Hautarztpraxis Zürich City haben uns auf die Behandlung von Narben mit modernen Lasergeräten spezialisiert. Bei Lasern handelt es sich um energiereiches Licht, das gezielt in das zu behandelnde Gewebe eindringt und vom Wasser im Narbengewebe absorbiert wird. Es verdampft sofort. Dies geschieht sehr präzise, sodass die Narbe Schicht für Schicht abgetragen wird.

Wichtig: Wir können die Geräte so einstellen, dass wir mit unterschiedlichen Intensitäten arbeiten. Im Gesicht, am Dekolletee sowie am Hals benötigen wir oft weniger Energie als am Rücken, den Armen und Beinen. Ausserdem kommt es darauf an, welche Art von Narben wir behandeln. Je nach Erhabenheit und Verhärtungsgrad wird die Intensität bestimmt. Laserbehandlungen sind höchst präzise und sicher für den Patienten. Binnen weniger Sitzungen können überzeugende Ergebnisse erzielt werden.

  • Injektion von Kortisonkristallen in Kombination mit der Kryochirurgie: Diese Behandlung kommt in der Regel bei hypertrophen Narben und Keloiden zum Einsatz. Denn mit dieser Methode kann die Kollagenbildung reduziert werden. Die Narben werden zudem weicher.
  • Chemical Peelings: Mit dieser Behandlung können wir atrophe Narben reduzieren. Je nach Hauttyp stellen wir Ihnen bestimmte Säuren zusammen, die wir anschliessend auf die Narben auftragen. Die Säuren sorgen dafür, dass oberflächlich Hautschichten entfernt werden. Der Körper bildet neue Haut, sodass die eingesunkenen Narben nach und nach ausgeglichen werden und die Haut insgesamt praller wirkt.
  • Microneedling: Auch dieser Behandlungsansatz eignet sich besonders für atrophe Narben. Mithilfe winziger Nadeln wird die obere Hautschicht leicht verletzt. Im Bereich der eingesunkenen Narben wird so die Elastin- und Kollagenproduktion angeregt. Auch die Durchblutung verbessert sich, wodurch die Haut gut mit Nährstoffen versorgt wird. Das Gewebe an der Narbe wird fester und somit aufgepolstert.

Welche Therapie ist die beste für mich?

Das besprechen wir gemeinsam im Anamnesegespräch. Wir schauen uns Ihre Haut und auch die Narben genau an und schlagen Ihnen dann eine oder mehrere Behandlungsoptionen vor. Kleineren Narben können wir in manchen Fällen auch direkt nach dem Gespräch behandeln. Bei einer umfangreicheren Therapie vereinbaren Sie einen neuen Termin